In der Festschrift anlässlich des Jubiläums von Professor dr. iur. Monika Pauknerová, CSc., DSc. hat man den Artikel von Professor Alexander J. Bělohlávek über „Conflicting Interpretations of International Treaties“ [Gegenläufige Auslegung von internationalen Abkommen] veröffentlicht.

Bilaterale und multilaterale internationale Abkommen sind die am häufigsten eingesetzten Instrumente zur Schaffung eines stabilen Systems und zur Etablierung der gegenseitigen Zusammenarbeit in der internationalen Gemeinschaft. Ein [internationales] Abkommen wird im Wiener Übereinkommen definiert als “…an international agreement concluded between States in written form and governed by international law, whether embodied in a single instrument or in two or more related instruments and whatever its particular designation”. In Anbetracht der Tatsache, dass ein internationales Abkommen immer den Konsens von zwei oder mehr gleichberechtigten Parteien darstellt, die sich aus Verhandlungen ergeben, im Gegensatz zu u. a. gesetzlichen Bestimmungen eines konkreten Staates, verkörpert der Text eines Abkommens das Ergebnis solcher Verhandlungen und spiegelt die gegenseitigen Kompromisse wider. Dies führt jedoch häufig zu einer unterschiedlichen Auslegung des Wortlauts des internationalen Abkommens. Dies wiederum führt zu Unklarheiten und unterschiedlichen Ansichten über deren Auslegung. Es überrascht nicht, dass Staaten bestrebt sind, solche Probleme zu verhindern. Der Artikel von Professor Belohlavek ist daher bestrebt, die möglichen Mittel zur Vermeidung zukünftiger Streitigkeiten über die Auslegung von internationalen Abkommen zu beschreiben und Beispiele zu präsentieren, die veranschaulichen, dass die unklare Kodifizierung von Auslegungsregeln zu unterschiedlichen Auslegungen in der internationalen Gemeinschaft führen kann.

220502-01_02-LA_InterpretationIntLaw.pdf